5,5 km langer Thirra-Tunnel der Albanien-Kosovo Autobahn mit DSI-Systemen gesichert

Die neue Albanien-Kosovo Autobahn wird nach ihrer Fertigstellung den Kosovo mit der Hafenstadt Durres an der Adria verbinden und dabei Albanien durchqueren. Die dann stark vereinfachte und verkürzte Reiseroute wird erheblich zur Entwicklung von Handel und Tourismus in der nordalbanischen Region beitragen.

Auf albanischer Seite liegt der 1.858 m hohe Berg Runes genau in der geplanten Autobahnstrecke zwischen Rreshen und Kalimash. Die Ingenieure entschieden sich dafür, die neue Autobahn mittels eines 5,5 km langen, doppelröhrigen Tunnels durch den Berg Runes zu führen. Die Arbeiten am Thirra-Tunnel begannen im Mai 2007 und wurden von allen 4 Portalen aus gleichzeitig vorgetrieben. DSI produzierte im Werk Pasching bei Linz in Österreich Ankertechnik und Stützmittel für den Thirra-Tunnel und lieferte diese dem Projektfortschritt entsprechend auf die Baustelle. Die Sicherungssysteme wurden im Werk laufend an die neuen Bedürfnisse angepasst. Die während der Vortriebsarbeiten angetroffene stark wechselnde Geologie (insgesamt fünf Felsklassen) erforderte eine große Flexibilität und rasche Neuberechnung sowie Anpassung der notwendigen Tunnelsicherung. Die Eigenschaft des IBO - Selbstbohrankersystems - schneller und sicherer Einbau durch Bohren, Versetzen und Injizieren in einem Arbeitsgang - unterstützten das Projektteam. Die wechselnde Geologie im Tunnel erforderte zudem eine ad hoc-Anpassung der Ankerlängen, was durch die Verwendung der mitgelieferten Muffen jederzeit möglich war. Die Tunnellaibung im Bereich des vordersten Abschlages konnte jeweils durch den Einsatz von Gitterträgern, 95/30/20, sofort gesichert werden. Die räumlichen Aussteifungselemente des Gitterträgersystems reduzieren die lokalen Knicklängen der Gurtstäbe und gewährleisten neben einer hohen Normal- und Biegemomentbeanspruchung eine sichere Übertragung der Querkräfte auch im nicht eingespritzten Zustand. Die voll in die Spritzbetonschale integrierten Gitterträger stellen zudem sicher, dass eventuelle Verschiebungen des umgebenden Gebirges minimiert werden und gleichzeitig die Wasserdichtigkeit der Spritzbetonschale entscheidend erhöht wird. Der Thirra-Tunnel wurde im Juli 2010 für den Verkehr freigegeben.

Auftraggeber
Regierung von Albanien
Generalunternehmer
Joint Venture Bechtel/ENKA
Ingenieurbüro
Egis Route, Frankreich; Geoconsult, Österreich
DSI-Einheit
DSI Underground, Österreich
DSI-Leistungen
Lieferung von IBO - Selbstbohrankern R32, Gitterträger
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